Nominierung Houskapreis
Das wegweisende Forschungsprojekt „Optimierung des Fracture Liaison Service (FLS) in Österreich“ des Ludwig Boltzmann Instituts für Osteologie wurde für den renommierten Houskapreis in der Kategorie außeruniversitäre Forschung nominiert. Ziel des Projekts ist es, durch innovative Technologien und eine verbesserte Patientenversorgung osteoporotische Frakturen effizienter zu behandeln und Folgefrakturen zu verhindern.
Osteoporosebedingte Brüche betreffen in Österreich jährlich zehntausende Menschen, insbesondere ältere Personen. Trotz hochqualitativer Akutversorgung besteht eine gravierende Behandlungslücke in der Sekundärprävention: Nur ein Bruchteil der Patient:innen erhält nach einer ersten Fraktur eine geeignete Osteoporosetherapie. Hier setzt das nominierte Forschungsprojekt an.
„Mit dem Fracture Liaison Service schaffen wir eine strukturierte, digital unterstützte Nachsorge, die sicherstellt, dass Patient:innen nach einer Fraktur gezielt identifiziert, diagnostiziert und nachhaltig behandelt werden“, erklärt OA Assoc. Prof. Priv.-Doz. DDr. Roland Kocijan, Leiter der Forschungsgruppe am Ludwig Boltzmann Institut für Osteologie.
Innovative Ansätze für eine verbesserte Patientenversorgung
Das Projekt wurde in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der AUVA entwickelt und setzt auf modernste digitale Lösungen:
- IT-Lösung zur kontinuierlichen Optimierung und Analyse des Fracture Liaison Service (FLS)
- Flächendeckende Einführung eines Fracture Liaison Service (FLS) zur besseren Nachsorge osteoporotischer Frakturen.
- Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) zur Frakturdiagnose – etwa für das frühzeitige Erkennen von oft übersehenen Wirbelbrüchen in Routine-CTs.
- Etablierung der strahlungsfreien REMS-Technologie zur präzisen Messung der Knochendichte direkt am Krankenbett.
- Innovative digitale Tools wie QR-Codes auf Gipsverbänden zur verbesserten Patienteninformation und Therapieadhärenz.
Bedeutung für das Gesundheitssystem und Österreich als Forschungsstandort
Die Umsetzung dieser Maßnahmen führt nicht nur zu einer verbesserten Versorgung der Betroffenen, sondern hat auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Allein 2018 verursachten osteoporosebedingte Frakturen Kosten von über 157 Millionen Euro für das österreichische Gesundheitssystem. Durch eine effektive Sekundärprävention lassen sich Krankenhausaufenthalte und Langzeitpflegekosten reduzieren.
Das Projekt soll langfristig nicht nur in Wien, sondern österreichweit als Modell für eine bessere Osteoporoseversorgung dienen. Mit der Nominierung für den Houskapreis erhält diese innovative Initiative nun eine verdiente Anerkennung für ihre herausragende Bedeutung in der Gesundheitsforschung.
Über den Houskapreis:
Der Houskapreis wird von der B&C Privatstiftung vergeben und zählt zu den höchstdotierten Forschungspreisen Österreichs. Er würdigt herausragende anwendungsorientierte Forschungsprojekte mit hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz.